Offensiv gegen Cybermobbing und Hate-Speech

Oberbergische Medieninitiative veranstaltet Fachtag mit prominenter Unterstützung von bekannten Influencerinnen und Influencern

Oberbergische Medieninitiative veranstaltet Fachtag mit prominenter Unterstützung von bekannten Influencerinnen und Influencern

Fachtag der Oberbergischen Medienin­i­ti­a­ti­ve mit Twenty4Tim, Lijana Kaggwa und Yasmin Bal (Foto: OBK))
Die Influencerinnen und Influencern Twenty4Tim, Lijana Kaggwa und Yasmin Bal (von links) standen den Social Media Scouts Rede und Antwort (Foto: OBK))

Die Oberbergische Medieninitiative (OMI) hat einen Fachtag zu den Themen „Cybermobbing“ und „Hatespeech“ in der TH Köln – Campus Gummersbach mit den bekannten Influencerinnen und Influencern Twenty4Tim, Lijana Kaggwa und Yasmin Bal veranstaltet. Eingeladen waren sogenannte Social Media Scouts* (oder die es noch werden wollen) sowie Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter aus den weiterführenden Schulen.

Die rund 100 Teilnehmenden hatten auf der Veranstaltung die Möglichkeit, mit den drei jungen, prominenten Gästen ins Gespräch zu kommen. Alle drei berichteten offen davon, dass ihre Bekanntheit auch Schattenseiten hat und auch sie mit Hate-Speech in den Sozialen Medien konfrontiert waren und immer noch sind. Sie standen den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort auf Augenhöhe und gaben Tipps für den eigenen Umgang mit den Sozialen Medien. „Ihr solltet immer authentisch sein und euch nicht fragen, was die Menschen über Euch denken“ sagt beispielsweise Twenty4Tim und Yasmin Bal rät dazu sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist. „Ich konnte meine Zahnlücke nicht leiden. Erst als ich sie mögen lernte, hörten auch die Hasskommentare dazu auf." Lijana Kaggwa machte den Teilnehmenden Mut: „Redet mit jemandem, dem ihr vertraut, von dem ihr wisst, dass dieser Mensch euch liebt. Keiner muss negative Kommentare aushalten.“

Die Veranstaltung sollte für das Thema Cybermobbing und Hate-Speech sensibilisieren sowie mögliche Handlungsansätze oder Anlaufstellen aufzeigen und die Perspektive von Schülerinnen und Schülern mit in den Blick nehmen. Bei den am Nachmittag stattfindenden Workshops konnten die Social Media Scouts gemeinsam mit den anwesenden Influencerinnen und Influencern am Morgen angesprochene Handlungsansätze vertiefen.

„Die Fallzahlen in den Bereichen Cybermobbing und Hate Speech sind gesamtgesellschaftlich stark angestiegen. Diese Entwicklung betrifft in besonderem Maße Schülerinnen und Schüler. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, Jugendliche für diese Themen zu sensibilisieren und das Auftreten und die Konsequenzen von Cybermobbing stärker sichtbar zu machen.“ erklärt Alke Stüber, pädagogische Mitarbeiterin im Bildungsbüro und Teil der Steuergruppe der Oberbergischen Medieninitiative.

Birgit Steuer, die Leiterin des Bildungsbüros ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir Twenty4Tim, Lijana Kaggwa und Yasmin Bal für den Fachtag gewinnen konnten. Die drei sind nicht viel älter als die Schülerinnen und Schüler und haben somit auf Augenhöhe kommunizieren können. Der gewählte Peer-to-Peer-Ansatz der OMI führt hier zu einem anderen Zugang zu den Jugendlichen, ohne erhobenen Zeigefinger.“

 

*Social Media Scouts sind Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen, die an dreitägigen Workshops der OMI teilgenommen haben. Sie können an Ihren Schulen als Ansprechpersonen für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler beim Thema Social Media fungieren. In Oberberg wurden seit 2016 bereits rund 560 Schülerinnen und Schüler und mehr als 170 Lehrkräfte zu Social-Media-Scouts an inzwischen 35 teilnehmenden weiterführenden Schulen ausgebildet. Diese sind in ihren Schulen Ansprechpersonen auf Augenhöhe. Zudem ist die OMI mit Elternabenden, Aktionen an Grundschulen oder Theaterprojekten präventiv aktiv. Der Fachtag gehört zu der Präventivstrategie der OMI.

Oberbergische Medieninitiative
Die Oberbergische Medieninitiative ist ein gemeinsames Projekt des Bildungsbüros Oberberg, des Schulpsychologischen Dienstes des Oberbergischen Kreises, der Kreispolizeibehörde des Oberbergischen Kreises/Sachgebiet Kriminalprävention/Opferschutz und des Kreisjugendamtes des Oberbergischen Kreises in Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern (Diakonie Fachstelle Sucht – Suchthilfe OBK Nord, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wiehl, Jugendpflege Stadt Wiehl) im Bildungsnetzwerk Oberberg.

Seit 2016 werden im Oberbergischen Kreis Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der weiterführenden Schulen von der OMI zu Social Media Scouts ausgebildet. Diese können dann an ihren Schulen als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zur Verfügung stehen und eigene Projekte initiieren.

Gefördert wird die OMI durch die Hans Hermann Voss-Stiftung.